
Menschen im Autismus-Spektrum, oft auch Autistinnen und Autisten genannt, haben unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten. Es gibt einige grundsätzliche Dinge, die man beachten sollte, um ihnen im Alltag zu begegnen.
Verständnis und Respekt
Der wichtigste Aspekt im Umgang mit Menschen im Autismus-Spektrum ist Verständnis und Respekt. Menschen mit Autismus haben oft Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation. Das bedeutet, sie können Probleme haben, nonverbale Signale wie Gesichtsausdrücke oder Gesten zu verstehen, und sie haben vielleicht besondere Rituale oder Routinen.
Ein Beispiel ist, dass ein Kind mit Autismus möglicherweise nicht auf eine Einladung zum Spielen reagiert, weil es die sozialen Signale nicht erkennt oder versteht. Hier ist Geduld gefragt. Statt zu drängen, kann man versuchen, dem Kind klar und direkt zu erklären, was gerade passiert und was von ihm erwartet wird.
Kommunikation
Die Kommunikation mit Menschen im Autismus-Spektrum sollte klar und direkt sein. Viele haben Schwierigkeiten mit abstrakter Sprache und verstehen Anweisungen oder Fragen besser, wenn sie konkret und einfach formuliert sind.
Beispiel: Anstatt zu sagen „Kannst du bitte den Tisch decken?“, könnte man sagen „Bitte lege die Teller und das Besteck auf den Tisch.“ So ist es für die Person leichter verständlich, was genau zu tun ist.
Routine und Vorhersehbarkeit
Viele Menschen im Autismus-Spektrum fühlen sich in routinierten und vorhersehbaren Umgebungen wohler. Unvorhergesehene Veränderungen können Stress und Unbehagen auslösen.
Ein Beispiel hierfür ist, dass ein Kind mit Autismus immer den gleichen Weg zur Schule gehen möchte. Wenn der Weg geändert wird, kann es helfen, das Kind vorher darüber zu informieren und den neuen Weg gemeinsam zu üben, um die Veränderung weniger stressig zu machen.
Sensibilität und Rücksichtnahme
Menschen im Autismus-Spektrum haben oft eine erhöhte Sensibilität für Reize wie Licht, Geräusche oder Berührungen. Es ist wichtig, diese Sensibilitäten zu beachten und die Umgebung entsprechend anzupassen.
Beispiel: In einem Klassenzimmer könnte ein Kind mit Autismus Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, weil es durch laute Geräusche abgelenkt wird. Ein ruhiger Arbeitsplatz oder das Tragen von geräuschreduzierenden Kopfhörern kann hier helfen.
Unterstützung und Förderung
Menschen im Autismus-Spektrum benötigen oft Unterstützung, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihre Stärken zu nutzen. Diese Unterstützung kann durch spezielle Therapieangebote, Schulungen oder Hilfsmittel erfolgen.
Beispiel: Ein Jugendlicher mit Autismus hat möglicherweise Schwierigkeiten, sich in sozialen Situationen zurechtzufinden. Ein Kommunikationstraining oder eine soziale Kompetenzgruppe kann helfen, diese Fähigkeiten zu verbessern und das Selbstvertrauen zu stärken.
Geduld und klare Kommunikation
Der Umgang mit Menschen im Autismus-Spektrum erfordert Geduld, Verständnis und eine Anpassung an ihre individuellen Bedürfnisse. Durch klare Kommunikation, Vorhersehbarkeit und Rücksichtnahme auf ihre Sensibilitäten können wir dazu beitragen, dass sie sich in ihrer Umgebung wohler fühlen und ihre Potenziale entfalten können.