
In meiner Arbeit ist es wichtig, herauszufinden, was ein Klient oder eine Klientin kann und was nicht. Ebenso ist es wichtig zu wissen, was trainiert werden soll. Dinge, die nicht funktionieren oder Probleme verursachen, nenne ich anders. Das Wort Problem löst in vielen Köpfen automatisch negative Assoziationen aus, wie anstrengend, aussichtslos und ratlos. Daher benutze ich statt dem Wort Problem das Wort Situation. Eine Situation ist nur eine momentane Betrachtungsweise von Zusammenhängen an einem bestimmten Ort. Bereits 10 Minuten später kann eine Situation völlig anders gewertet werden.
Veränderung der Wahrnehmung
Menschen mit Autismus oder solche, die im autistischen Spektrum sind, können von dieser Sichtweise profitieren. Anstatt sich auf das zu konzentrieren, was nicht funktioniert, wird der Fokus auf das gelegt, was getan werden kann und wie man es verbessern kann. Eine Situation kann sich ändern, und was heute schwierig ist, kann morgen schon besser gelingen. Diese Sichtweise nimmt den Druck und die negativen Gefühle, die oft mit dem Wort Problem verbunden sind.
Motivation durch Positivität
Indem wir Situationen als veränderbar und nicht als feststehende Probleme betrachten, fördern wir eine positivere Einstellung. Menschen mit Autismus können so lernen, dass Schwierigkeiten temporär sind und überwunden werden können. Das hilft ihnen, motivierter und zielstrebiger zu sein. Es macht Sinn und erscheint logisch, dass mit der richtigen Unterstützung und Training, Verbesserungen möglich sind.
Unterstützung und Integration
Durch diese Herangehensweise erkennen nicht nur die betroffenen Personen selbst, sondern auch ihre Angehörigen und Unterstützer, dass Hoffnung auf eine positivere Zukunft besteht. Es wird deutlich, dass Veränderungen möglich sind und dass das Erlernen von Situationslösungskompetenzen (Problemlösungskompetenzen) und sozialer Integration zu mehr Unabhängigkeit und einem erfüllten Leben führen kann. Das Umdenken von Problemen zu Situationen kann einen grossen Unterschied machen.