
Warum das Recovery-Modell für mich interessant ist
Das Recovery-Modell ist ein Konzept, das sich auf die Erholung und das Wohlbefinden von Menschen mit psychischen Erkrankungen konzentriert. Dabei steht die Stärkenorientierung und die Förderung der Selbstbestimmung im Mittelpunkt. Dies ist für mich als Autismus-Peer besonders interessant, weil es ähnliche Prinzipien wie meine Arbeit verfolgt.
Meine Tätigkeit als Autismus-Peer basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen und dem Austausch mit anderen Autistinnen und Autisten. Durch diesen Austausch kann ich meine eigenen Erlebnisse, Strategien und Bewältigungstechniken einbringen. Mein Ziel ist es, die individuellen Bedürfnisse, Herausforderungen und Stärken der Menschen im autistischen Spektrum zu erkennen und zu unterstützen.
Gemeinsamkeiten zwischen dem Recovery-Modell und meiner Peer-Arbeit
Stärkenorientierung: Sowohl das Recovery-Modell als auch meine Arbeit als Autismus-Peer legen grossen Wert darauf, die individuellen Stärken, Ressourcen und Fähigkeiten der Menschen zu identifizieren. Es geht darum, die Möglichkeiten zu erkennen und die Unterstützung zu bieten, die notwendig ist, um ein besseres Leben zu führen.
Empowerment und Selbstbestimmung: In beiden Ansätzen wird die Bedeutung von Empowerment und Selbstbestimmung betont. Menschen im autistischen Spektrum sollen die Möglichkeit haben, eigene Entscheidungen zu treffen und ihre Ziele zu verfolgen. Dies stärkt ihre Selbstwirksamkeit und das Gefühl der Kontrolle über ihr eigenes Leben.
Personenzentrierter Ansatz: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der personenzentrierte Ansatz. Sowohl im Recovery-Modell als auch in meiner Peer-Arbeit ist es entscheidend, auf die individuellen Bedürfnisse, Vorlieben und Ziele jeder Person einzugehen und die Unterstützung entsprechend anzupassen.
Unterschiede zwischen dem Recovery-Modell und meiner Peer-Arbeit
Trotz der vielen Gemeinsamkeiten gibt es auch Unterschiede zwischen dem Recovery-Modell und meiner Arbeit als Autismus-Peer. Das Recovery-Modell basiert auf einem konzeptuellen Rahmen, während meine Peer-Arbeit stark auf persönlichen Erfahrungen und dem direkten Austausch mit anderen Personen mit Autismus beruht. Diese persönliche Komponente ermöglicht es mir, spezifische Erlebnisse und Strategien weiterzugeben, die auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen abgestimmt sind.
Anpassung des Recovery-Modells an die Bedürfnisse von Menschen mit Autismus
Spezifische Bedürfnisse: Menschen mit Autismus haben oft spezifische Bedürfnisse, die im allgemeinen Recovery-Modell möglicherweise nicht immer ausreichend berücksichtigt werden. Dazu gehören sensorische Empfindlichkeiten, Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion und Kommunikation sowie der Bedarf nach Struktur und Vorhersehbarkeit.
Flexibilität und Anpassung: Obwohl das Recovery-Modell möglicherweise nicht perfekt für alle Menschen mit Autismus geeignet ist, können seine Prinzipien und Ansätze dennoch angepasst werden. Es ist wichtig, flexibel zu sein und die Methoden so zu modifizieren, dass sie den spezifischen Herausforderungen und Bedürfnissen von Menschen im autistischen Spektrum gerecht werden.
Ziel meiner Arbeit als Autismus-Peer
Mein Ziel ist es, Menschen mit Autismus zu unterstützen, ein erfülltes Leben zu führen, das ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen entspricht. Dabei orientiere ich mich an den Prinzipien des Recovery-Modells, passe diese jedoch an die spezifischen Anforderungen und Erfahrungen von Autistinnen und Autisten an. Es ist entscheidend, eine unterstützende Umgebung zu schaffen, die die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Menschen im autistischen Spektrum verbessert und ihnen ermöglicht, ihre Stärken zu nutzen und ihre Ziele zu erreichen.
Durch diese Arbeit hoffe ich, einen positiven Beitrag zur Autismus-Community zu leisten und den Austausch sowie die gegenseitige Unterstützung unter Menschen mit Autismus und auch mit Angehörigen zu fördern.