
Blickkontakt und Mimik bei Autismus

Blickkontakt spielt in der zwischenmenschlichen Kommunikation eine zentrale Rolle. Er zeigt Aufmerksamkeit, Interesse und emotionale Reaktionen. Für viele Menschen mit Autismus ist der Blickkontakt jedoch schwierig und manchmal unangenehm.
Autisten können Blickkontakt oft als intensiv und überwältigend empfinden. Das direkte Ansehen eines anderen Menschen kann stressig sein und sie fühlen sich dadurch unwohl. Es kann sein, dass sie den Blickkontakt meiden, weil sie Schwierigkeiten haben, die emotionalen Signale, die durch die Augen ausgedrückt werden, zu verstehen und zu verarbeiten.
Es gibt aber auch Menschen im autistischen Spektrum, die Blickkontakt auf eine Weise nutzen, die für neurotypische Menschen ungewohnt ist. Zum Beispiel kann der Blickkontakt weniger häufig oder kürzer sein. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie desinteressiert oder unhöflich sind. Sie haben einfach einen anderen Weg, wie sie ihre Umwelt wahrnehmen und mit ihr interagieren.
Mimik
Die Mimik ist ein weiteres wichtiges Element der nonverbalen Kommunikation. Sie umfasst die Bewegungen des Gesichts, die Emotionen wie Freude, Trauer, Überraschung oder Ärger ausdrücken. Für Personen mit Autismus kann es schwierig sein, die Mimik anderer Menschen richtig zu interpretieren. Ebenso kann es ihnen schwerfallen, ihre eigenen Gefühle durch Gesichtsausdrücke zu zeigen.
Autisten haben oft Probleme damit, die feinen Unterschiede in den Gesichtsausdrücken zu erkennen, die verschiedene Emotionen signalisieren. Dies kann dazu führen, dass sie missverstehen, wie sich andere Menschen fühlen, was wiederum die soziale Interaktion erschwert. Umgekehrt kann es sein, dass ihre eigene Mimik für andere Menschen schwer zu interpretieren ist, weil sie weniger variabel oder ausdrucksstark ist.
Warum sind diese Unterschiede wichtig?
Diese Unterschiede in Blickkontakt und Mimik sind wichtig zu verstehen, weil sie einen grossen Einfluss auf die sozialen Interaktionen und das alltägliche Leben von Autisten haben können. Wenn man weiss, dass eine Person im autistischen Spektrum Blickkontakt und Mimik anders nutzt, kann dies zu mehr Verständnis und besserer Kommunikation führen. Es ist wichtig, Geduld zu haben und alternative Wege der Kommunikation zu finden, die für alle Beteiligten funktionieren.
Für Angehörige und Freunde von Menschen mit Autismus kann es hilfreich sein, sich bewusst zu machen, dass diese Unterschiede nicht aus mangelndem Interesse oder fehlender Zuneigung resultieren. Stattdessen sind sie Ausdruck einer anderen Art der Wahrnehmung und Interaktion mit der Welt.
Unterstützung und Strategien
Es gibt verschiedene Strategien, die helfen können, die Kommunikation mit Menschen im autistischen Spektrum zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel, klare und direkte Sprache zu verwenden und auf nonverbale Signale wie Blickkontakt und Mimik weniger Gewicht zu legen. Ausserdem können visuelle Hilfsmittel, wie Bilder oder schriftliche Anweisungen, hilfreich sein.
Menschen im autistischen Spektrum können auch davon profitieren, wenn sie lernen, soziale Signale besser zu verstehen und zu nutzen. Dies kann durch gezielte Therapien und Trainings geschehen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind.
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