
Recovery und Autismus

Der Begriff Recovery bedeutet Wiederherstellung. Ursprünglich stammt das Konzept aus dem Bereich der psychischen Störungen und Suchtkrankheiten. Beim Recovery-Modell geht man davon aus, dass der Gesundheitszustand vor der Erkrankung als “gesund” angesehen wurde. Das Ziel des Recovery-Prozesses ist es, den ursprünglichen, “gesunden” Zustand so gut wie möglich wiederherzustellen.
Weshalb ich den Begriff auch im Zusammenhang mit Autismus und mit meiner Aufgabe als Autismus-Peer sehr interessant finde, liegt an dem Ansatz, des ressourcenorientierten Ansatz des Recovery-Modells. Dieser Ansatz betont die Zusammenarbeit der betroffenen Person mit allen Personen im Umfeld, um die Lebensumstände zu optimieren.
Ressourcen und Möglichkeiten zur Verbesserung
Beim Recovery-Prozess ist es wichtig zu erkennen, mit welchen Ressourcen und Möglichkeiten die betroffene Person selbst dazu beitragen kann, Verbesserungen in alltäglichen Situationen zu erreichen. Für Personen im autistischen Spektrum können dies beispielsweise spezielle Kommunikationsmethoden oder Techniken zur Stressbewältigung sein. Autistinnen und Autisten haben oft besondere Fähigkeiten und Interessen, die als Ressourcen genutzt werden können, um ihre Lebensqualität zu verbessern.
Unterstützung durch Angehörige
Angehörige spielen eine entscheidende Rolle im Recovery-Prozess. Sie können dazu beitragen, dass mögliche Ansätze und Therapieziele so gut wie möglich umgesetzt werden und die Ziele gemeinsam erreicht werden. Angehörige können zum Beispiel dabei helfen, eine strukturierte und vorhersehbare Umgebung zu schaffen, die für Menschen im autistischen Spektrum sehr wichtig ist. Zudem können sie dabei unterstützen, soziale Interaktionen zu üben und zu verbessern, was für viele Autistinnen und Autisten eine Herausforderung darstellt.
Verständliche Kommunikation
Eine verständliche Kommunikation mit allen involvierten Parteien ist essenziell, damit alle das gleiche Ziel auf die gleiche Weise und im gleichen Tempo ansteuern. Hierbei können klare und einfache Sprache, visuelle Hilfsmittel und regelmässige Rückmeldungen helfen. Es ist wichtig, dass die Kommunikation an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der betroffenen Person angepasst wird.
Selbstbestimmung und Motivation
Wer sich selbst sein darf, ist motiviert und lernt zielstrebig. Menschen im autistischen Spektrum sollen die Möglichkeit haben, Entscheidungen über ihr eigenes Leben zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihre Fähigkeit, selbstbestimmt zu handeln. Wer einen Sinn in seinem Leben sieht ist glücklich und motiviert.
Wohlfühlen im Umfeld
Wer sich in seinem Umfeld wohl und geborgen fühlt, kann sich frei entfalten und mit Freude neue Wege beschreiten. Ein Umfeld, das Verständnis, Akzeptanz und Unterstützung bietet, ist entscheidend für das Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung von Autistinnen und Autisten.
Schön, dass Sie da sind, es geht weiter…

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